März 2023

Bauherrenmodell

Ist dieses Modell eine Antwort auf die gestiegenen Erwerbskosten einer Wohnimmobilie?

 

 

Nachdem in den letzten 8-10 Jahren die Immobilienzinsen einen Tiefstand von unter 1% erreicht hatten und sehr viele Familien und Paare in diesem Zeitraum davon Gebrauch gemacht hatten, sind die Baukosten, Baunebenkosten, sowie auch die Kaufpreise der Immobilien mittlerweile extrem und unerwartet gestiegen. Seit mehr als sechs Monaten bewegen sich die Zinskurven nur noch
nach oben und haben einen Stand von rund 4-5% erreicht.


Neubau-Eigentumswohnungen lagen vor einigen Jahren in Wuppertal
mit einem guten Standard bei 3.500,- bis zu 4.000,-Euro/m². Für Reihen- häuser und Doppelhaushälften zahlte man je nach Größe, Lage und Aus-stattung im selben Zeitraum ca. 300.000,- bis zu 450.000,- Euro. Die Niedrigzinsphase hat dafür gesorgt, dass die Preise extrem gestiegen sind,    weil eine sehr hohe Nachfrage über mehrere Jahre hinweg die Inflation für
Immobilien und Baukosten höher getrieben hat.


Jetzt liegen die Immobilienzinsen bei rund 4-5%, zuzüglich Tilgung (2% wird erwartet). Eigentumswohnungen im Neubau und in entsprechender Qualität und Ausstattung liegen aktuell bei einem Kaufpreis von 5.000,- Euro pro Quadratmeter. Reihen- und Doppelhaushälften kosten mittlerweile 500.000,- bis zu 650.000,- Euro. Für sehr viele Wuppertaler Bürger sind solche Preise nicht mehr tragbar und werden auch von den Banken nicht finanziert.


Aus diesen vorgenannten Gründen ruht der Immobilienmarkt seit mehr als sechs Monaten. Bauträger können die Objekte nicht bauen und Banken finanzieren die Immobilien nicht. Der Markt ist um mehr als die Hälfte eingebrochen!


Ist das Bauherrenmodell wieder zeitgemäß und stellt sich aktuellen Problemen entgegen? Unter einem Bauherrenmodell versteht man in der Immobilien-wirtschaft eine zivilrechtliche Gestaltungsform zur Ausnutzung von Steuer-vorteilen, bei der sich mindestens zwei Bauherren zwecks Errichtung und Finanzierung einer Wohnoder Gewerbeimmobilie zusammenschließen. Das Bauherrenmodell soll bis zu 20% Kosten sparen (Grunderwerbsteuer, Notar- kosten, Finanzierungskosten, Bauträgeraufschläge, Umsatzsteuer, etc.).


Beispiel: Bei einer Eigentumswohnung mit rund 100 m² Wohnfläche liegt

der Kaufpreis aktuell bei rund 500.000,- Euro, zzgl. Garage und eventuellen Sonderwünschen. Hinzu kommen 6,5% Grunderwerbsteuer, 2% Notar- und Gerichtskosten und gegebenenfalls 3,57% Maklerkosten. Beim Bauherren-modell hingegen wird die Grunderwerbsteuer von 6,5% nur auf den Grund-stückskauf und auf die Baunebenkosten angerechnet. Hinzu kommt, dass

bei diesem Modell rund 15% Bauträgerkosten eingespart werden. Somit kann die gleiche Wohnung für rund 400.000,- bis zu 425.000,- Euro mit allen

Bauherren gemeinsam gebaut und rund 50% der Kostensteigerung konsoli-diert werden.


Natürlich gibt es auch beim Bauherrenmodell Nachteile, wie zum Beispiel

das Enfallen einer Preisgarantie, Ausfallrisiken der einzelnen Bauherren oder Unstimmigkeiten untereinander. Deshalb sollte bei der Durchführung des Projektes ein Fachmann als Projektleiter beauftragt werden, der dafür Sorge trägt, dass alles zur Zufriedenheit der Beteiligten läuft. Häufig helfen einem Projektleiter ein Bauherrenbeirat aus der Gemeinschaft.


Weitere Informationen unter:


Hürsehit Kürekli

Geschäftsführer der IDEE Projektentwicklungs-

und Investitionsgesellschaft mbH

42275 Wuppertal,
Tel. 0202 / 69 39 19 46


www.idee-pe.de

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